Rückblick auf KW 27 in der MLB

Published on 7 July 2025 by Stefan Dillinger

Liebe Baseballgemeinde, willkommen zum Rückblick auf die Woche 27 in der Major League Baseball.

Letzte Woche stand die Defensive im Vordergrund, diese Woche sind es die offensiven Leistungen, die herausstechen: Zum einen besiegten die Astros die Dodgers mit 18:1, wobei Jose Altuve zwei Homeruns und Victor Caratini einen Grand Slam erzielten. Die höchste Niederlage der Dodgers die sie je zu Hause erlitten haben; zum Anderen erzielten die Cubs beim 11:3-Sieg gegen die Cardinals acht Homeruns, darunter drei von Michael Busch und zwei von Pete Crow-Armstrong. Damit wurde auch ein neuer Vereinsrekord aufgestellt. Auf individueller Ebene ist das Homerun Rennen spannend. Aktuell führt Cal Raleigh mit 35 vor Aaron Judge (33) und Shohei Ohtani (30). Wobei der 35. Homerun von Raleigh den Rekord von Ken Griffey Jr. für Homeruns vor der All-Star-Pause einstellt und es die fünftmeisten HRs in der Geschichte der MLB vor dem Allstar Break sind.

Standings

American League East

In der AL East haben die Toronto Blue Jays (52-38, .578) die Führung übernommen und präsentieren sich in starer Form. Aktuell haben sie einen Winning-Streak von 8 Spielen. Zuletzt konnten sie die Yankees und Angels sweepen. Dahinter folgen die New York Yankees (49-41, .544) mit 3 Spielen Rückstand, die trotz ihres beeindruckenden Run Differentials von +95 etwas ins Straucheln geraten sind. Vor 2 Wocben war er noch Spieler der Woche, Clarke Schmidt, jetzt wird er sich voraussichtlich einer Tommy-John-Operation wegen eines gerissenen UCL unterziehen müssen, was ihn für den Rest des Jahres 2025 und möglicherweise 2026 außer Gefecht setzt. Diese Verletzung in Verbindung mit der jüngsten Niederlagenserie des Teams verstärkt den Bedarf der Yankees nach einem Starting Pitcher vor Ablauf der Trade-Deadline. Die Tampa Bay Rays (49-41, .544) teilen sich den zweiten Platz mit den Yankees und zeigen mit einem Run Differential von +69 ebenfalls eine starke Offensive. Die Boston Red Sox (46-45, .505) kämpfen weiterhin um den Anschluss mit 6,5 Spielen Rückstand, im Wild Card Rennen liegen sie einen Platz und 2,5 Spiele zurück. Die Baltimore Orioles (40-49, .449) bleiben mit 11,5 Spielen Rückstand und einem negativen Run Differential von -82 das Sorgenkind der Division.

American League Central

Die Detroit Tigers (57-34, .626) dominieren die AL Central weiterhin souverän und haben mit einem überragenden Run Differential von +106 die beste Bilanz in der gesamten American League. Ihr 7-3 Record in den letzten 10 Spielen unterstreicht ihre konstante Stärke. Die Minnesota Twins (43-47, .478) folgen mit 13,5 Spielen Rückstand, haben aber ein besorgniserregendes Run Differential von -18, der Rückstand im Wild Card Rennen beträgt auch schon 5 Spiele. Die Kansas City Royals (43-48, .473) liegen nur knapp dahinter mit 14 Spielen Rückstand und einem Run Differential von -30. Die Cleveland Guardians (40-48, .455) mit 15,5 Spielen Rückstand und einem Run Differential von -59 verlieren vor allem durch ihren aktuellen Losing Streak (10) langsam den Anschluss. Die Chicago White Sox (30-60, .333) sind mit 26,5 Spielen Rückstand und einem katastrophalen Run Differential von -84 weiterhin abgeschlagen.

American League West

In der AL West führen die Houston Astros (55-35, .611) mit einem soliden Run Differential von +71 die Division an. Außerdem konnten sie am Wochende die Dodgers in Los Angeles sweepen. Die Seattle Mariners (48-42, .533) folgen mit 7 Spielen Rückstand und einem Run Differential von +22, bleiben aber im Rennen um die Wildcard-Plätze (aktuell 3. Wild Card). Die Texas Rangers (44-46, .489) liegen mit 11 Spielen Rückstand zurück, haben aber ein positives Run Differential von +25, was noch Hoffnung macht. Die Los Angeles Angels (43-46, .483) mit 11,5 Spielen Rückstand und einem Run Differential von -49 werden es schwer haben, noch ins Playoff-Rennen einzugreifen. Die Athletics (37-55, .402) sind mit 19 Spielen Rückstand und einem desaströsen Run Differential von -140 bereits aus dem Rennen.

National League East

Die Philadelphia Phillies (53-37, .589) und die New York Mets (52-39, .571) kämpfen weiter um die Spitze der NL East mit nur 1,5 Spielen differenz. Sie werden aber erst ende August und Mitte September nochmal aufeinander treffen. Die Miami Marlins (40-48, .455) liegen mit 12 Spielen Rückstand zurück, haben aber sich aber in den letzten Wochen langsam herangepirscht und die rote Laterne abgegeben: in den letzten 10 Spielen sind die 7-3. Das liegt allerdings auch an der Schwäche der Braves und Nationals. Am 1. Juni waren die Marlins 10 Spiele unter .500, jetzt sind es 7. Die Atlanta Braves (39-50, .438) mit 13,5 Spielen Rückstand und einem Run Differential von +4 zeigen, dass sie trotz der schwachen Bilanz in einzelnen Spielen konkurrenzfähig sind. Allerdings hat Braves-Ass Spencer Schwellenbach einen gebrochenen Pitching Ellbogen und wird mindestens vier Wochen ausfallen. Diese Verletzung verschlimmert die Pitching-Sorgen der Braves, die nun auch Chris Sale, Reynaldo Lopez und AJ Smith-Shawver auf der Verletztenliste haben. Die Washington Nationals (37-53, .411) sind mit 16 Spielen Rückstand und einem Run Differential von -86 das Schlusslicht der Division und haben am Sonntag GM Mike Rizzo und Manager Davey Martinez nach einer enttäuschenden Saison 2025 entlassen. Mike DeBartolo wird als Interims-GM das Ruder übernehmen.

National League Central

Die Chicago Cubs (54-36, .600) führen die NL Central weiterhin souverän an und haben mit einem spektakulären Run Differential von +126 die beste Differenz in der gesamten Major League Baseball. Die Milwaukee Brewers (50-40, .556) folgen mit 4 Spielen Rückstand und einem soliden Run Differential von +57, bleiben aber im Rennen um die Division. Die St. Louis Cardinals (48-43, .527) mit 6,5 Spielen Rückstand und einem Run Differential von +15 kämpfen noch um einen Wildcard-Platz. Allerdings wurden sie letzte Woche von den Pirates gesweeped und haben in der ganzen Serien keinen einzigen Run gescort (7:0, 1:0, 5:0). Die Cincinnati Reds (46-44, .511) liegen 8 Spiele zurück mit einem Run Differential von +32 und haben noch Außenseiterchancen. Die Pittsburgh Pirates (38-53, .418) sind mit 16,5 Spielen Rückstand und einem Run Differential von -37 praktisch aus dem Rennen. Allerdings befanden sie sich kurzzeitig auf einem Hot-Streak in dem sie die Mets und die Cardinals sweepten und sie dabei 43:4 outscorten. Allerdings sind sie schon wieder abgekühlt, denn am Wochenende wurden sie von den Mariners mit 0:8 gesweeped.

National League West

Die Los Angeles Dodgers (56-35, .615) dominieren die NL West mit einem starken Run Differential von +77 und präsentieren sich als klarer Favorit. Allerdings wurden sie wie oben schon erwähnt von den Astros zu Hause vernichtend geschlagen: 6:27. Die San Diego Padres (48-41, .539) und San Francisco Giants (49-42, .538) liegen folgen mit 7 Spielen Rückstand und kämpfen im Wild Card Rennen um einene Playoffplatz. Letzte Woche hatte ich ja einen Artikel über die Giants geschrieben. Seit dem haben sie zwei Spiele gegen die Diamondbacks und die Serie gegen die Athletics gewonnen. Außerdem hat Robbie Ray ein complete Game gepitcht und Mat Chapman ist endlich wieder zurück. Die Arizona Diamondbacks (44-46, .489) mit 11,5 Spielen Rückstand und einem ausgeglichenen Run Differential von 0 zeigen sind nicht Fisch und nicht Fleisch und werden es wohl auch im Wild Card Rennen schwer haben (-4.5 GB). Die Colorado Rockies (21-69, .233) sind mit 34,5 Spielen Rückstand und einem katastrophalen Run Differential von -229 das schwächste Team der Liga.

Serien der Woche

San Diego Padres @ Philadelphia Phillies

Mit den Padres und den Phillies trafen letzte Woche zwei Spitzenteams der National League aufeinander. Bei den Phillies kam Bryce Harper nach einer fast einmonatigen Abwesenheit aufgrund einer Entzündung des rechten Handgelenks in die Aufstellung der Phillies zurück.

Im ersten Spiel dominierten die Phillies die Padres mit einem souveränen 4:0-Shutout im Citizens Bank Park. Zack Wheeler war der absolute Star des Abends und warf acht scoreless Innings mit zehn Strikeouts. Das Ace der Phillies ließ den Padres keine Chance - San Diego brachte es nur auf sieben Hits und blieb in den letzten beiden Spielen 0-for-20 mit Runners in Scoring Position. Matt Waldrons Knuckleball bereitete den Phillies keine Probleme, er kassierte vier Runs in 4.2 Innings mit sechs Walks.

Spiel zwei musste dann aufgrund des Wetters auf Mittwoche verschoben werden, wo dann ein Doubleheader stattfand. Die Padres gewannen das erste Spiel des Doubleheaders mit 6:4. Den Grundstein legte Manny Machado mit einem Bases-clearing Double im zweiten Inning nach fünf Walks von Phillies-Starter Mick Abel. Nick Pivetta warf für die Padres sechs starke Innings und ließ nur Kyle Schwarbers Solo-Homerun zu. Philadelphia kämpfte sich zurück, aber Robert Suarez sicherte den Save, mit einem letzten Out gegen Kyle Schwarber, trotz später Rally der Phillies.

Im zweiten Teil des DH konnten sich dann die Phillies mit 5:1 durchsetzen und sicherten sich die Serie. Cristopher Sanchez lieferte sieben starke Innings ab. Nachdem Fernando Tatis Jr. die Padres zunächst 1:0 in Führung brachte, antworteten die Phillies postwendend mit Max Keplers Two-Run-Homer. Brandon Marsh fügte einen Solo-Homer hinzu, während Dylan Cease erneut schwächelte und mit einem 3-8 Record weiter enttäuscht.

Mit dem Seriensieg konnten die Phillies ihren ersten Platz in der NL East festigen, während die Padres auf Platz 2 der NL West liegen, aber den letzten Wild-Card-Platz inne haben.

New York Yankees @ New York Mets

Die Yankees trafen ab Freitag auf die Mets in Queens. Beide Teams schwächeln zuletzt und hatten etwas gut zu machen - die Mets kamen vom Sweep gegen die Pirates, die Yankeea vom Sweep in Toronto. Im Mai gewannen die Yankees 2 von 3 Spielen in der Bronx. Es war also alles für eine spannende Serie angerichtet.

Dementsprechend startete das erste Spiel am amerikanischen Independence Day auch spektakulär. Mit Jasson Domingez und Aaron Judge homerten die ersten 2 Batter für die Yankees und es stand gleich 2:0. Doch Juan Soto antwortete im unteren ersten Inning mit einem Two-Run-Homer. Das Momentum wechselte mehrfach: Cody Bellinger glich aus, Domínguez traf seinen zweiten Homer, Brett Baty verkürzte. Jeff McNeil entschied schließlich dss Spiel mit einem Two-Run-Homer im siebten Inning. Reed Garrett sicherte für die Mets den wichtigen 6:5 Derby-Sieg.

Die Mets konnten ihre Siegesserie gegen die Yankees fortsetzen und gewannen das zweite Spiel der Serie deutlich mit 12:6. Den Grundstein legte Brandon Nimmo bereits im ersten Inning mit einem Grand Slam gegen Carlos Rodón, nachdem Juan Soto überraschend gebuntet hatte und die Bases loaded waren. Pete Alonso glänzte mit zwei Homeruns - einem Two-Run-Shot im fünften und einem Three-Run-Blast im siebten Inning. Für die Yankees war es bereits die sechste Niederlage in Folge. Trotz sechs erzielter Runs - darunter Solo-Homeruns von Jazz Chisholm Jr., Austin Wells und Anthony Volpe - fehlte das entscheidende Clutch-Hitting mit Runners on Base. Die Bronx Bombers stehen nun bei 6-16 seit dem 13. Juni.

Im Rubbergame der Serie konten die Yankees dann aber ihren sechs Spiele andauernden Losing Streak mit einem 6:4-Sieg gegen die Mets beenden. Aaron Judge dominierte mit seinem 33. Home Run der Saison - ein Two-Run-Shot über die linke Centerfield-Mauer, der die Basis für den Sieg legte. Max Fried kämpfte sich durch fünf schwierige Innings, während Austin Wells bereits früh mit einem Solo-Homer den Ton vorgab. Die Mets kamen durch Francisco Lindors Two-Run-Single zurück ins Spiel, konnten aber trotz mehrerer Scoring-Chancen nicht ausgleichen. Cody Bellingers spektakulärer Catch mit anschließendem Wurf an die First Base für ein 7-3-Double-Play verhinderte den Ausgleich im siebten Inning und sicherte den Sieg.

Die Yankees konnten mit der Serienniederlage den Abstand auf die Blue Jays nicht verkleinern und liegen weiterhin auf Platz 2 in der Division. Die Mets hingegen kämpfen weiter mit den Phillies um die Spitze der NL East.

Spieler der Woche

Als Spieler der Woche möchte ich diese Woche George Springer nominieren. Immer wenn ich in die Spiele der Blue Jays reinzappte, hatte er eine gelungene offensive Aktion. Wenn wir uns die Stats der letzten Woche ansehen hattte er einen Batting Average von .500 (24 AB, 12 Hits) mit 5 Homeruns und 13 RBIs. Sein OBA ist .571 und Slugging 1,125. Er hatte 7 At Bats mit Runners in Scoring Position und hatte einen Batting Average von .429 mit 8 RBIs. Speziell in der Serie gegen die Yankees konnte er mit einen BA von .571, 4 HRs und 11 RBIs überzeugen. Speziell sein Grand Slam am "Canada Day" gegen die Yankees war ein Highlight mit sieben RBIs - ein neuer Karriererekord für ihn in einem einzigen Spiel. Springer bringt nicht nur gute Leistungen sondern ist zum Herzstück der Aufholjagd und nun Führung der Blue Jays in der AL East geworden.

Around the League

  • Juan Soto beendete den Juni mit einem OPS von 1,196, dem 5. höchsten jemals von einem Mets-Spieler in einem einzelnen Monat erzielten Wert. Endlich performt er wieder, noch wirkt es sich nicht auf die Bilanz der Mets aus.
  • Max Kepler kämpft weiterhin mit seiner Form bei den Phillies. Der deutsche Outfielder wurde im Dezember für ein Jahr und 10 Millionen Dollar verpflichtet, um Left Field zu besetzen. Nach 75 Spielen steht er aber nur bei .207/.302/.374 (.676 OPS) - deutlich unter den Erwartungen. Seit Mai hitted er sogar nur .179. Zusätzlich sorgte er mit kritischen Kommentaren zu seiner Spielzeit für Unruhe. Die Trade Deadline naht und Keplers Zeit läuft ab.
  • Shohei Ohtani macht weiter Shohei Ohtani Dinge: Shohei Ohtani war der erste Hitter der National League, der in dieser Saison 30 Homeruns erreichte, und schloss sich Aaron Judge als einzigen Spieler mit mindestens 30 Homeruns in jeder Saison seit 2021 an.
  • Clayton Kershaw erreichte mit einem Strikeout gegen Vinny Capra die Marke von 3.000 Strikeouts in seiner Karriere und ist damit der zwanzigste Spieler der Major League, der diesen Meilenstein erreicht. Er ist nach Walter Johnson, Bob Gibson, Steve Carlton und John Smoltz der fünfte Pitcher, der 3.000 Strikeouts mit nur einem Team erreicht hat.

Vorschau auf die kommende Woche

Anfang dieser Woche gibt es wohl 2 Serien die ich im Auge haben werden. Zum Einen Spielen die Mariners in New York (Cal Raleigh vs Aaron Judge). Beide waren mal Erster in der Division, strugglen aber gerade. Zum Anderen Spielen die Dodgers in Milwaukee; am Dienstag kommt es zum Matchup Kershaw vs Misiorowski.

Am Wochenende spielen dann die Dodgers in San Francisco und die Cubs bei den Yankees.

Das war’s für diese Woche – wir lesen uns nächsten Montag wieder, wenn es wieder heißt: Inside the Dugout – der deutsche MLB-Wochenrückblick!

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