Rückblick auf KW 19 in der MLB

Published on 12 May 2025 by Stefan Dillinger

Liebe Baseballgemeinde, willkommen zum Rückblick auf die Woche 19 in der Major League Baseball. Ich muss sagen, jetzt wo ich die MLB noch intensiver verfolge, fällt mir erst auf WIE VIELE Geschichten es zu erzählen gäbe und man muss sich echt zurückhalten und gut zusammenfassen um das ganze nicht ausufern zu lassen. Das ist bei 30 Teams und circa 100 Spielen pro Woche natürlich auch nicht weiter verwunderlich... Lasst mich gerne auf Social Media oder per eMail wissen (Kommentare sind jetzt via Webmentions auf der Seite verfügbar, also kommentiert gerne auf Bluesky, Mastodon oder Instagram. Die Kommentare sind dann hoffentlich unterhalb des Artikels sichtbar.), ob euch die Artikel zu lange oder zu kurz sind, oder ob euch eine Rubrik fehlt.

Standings – (Stand 11. Mai 2025)

Kommen wir zur allwöchentlichen Tour durch die Divisionen:

AL East

Die New York Yankees (23–17, +75) bleiben das Maß der Dinge in der AL East. Superstar Aaron Judge spielt derzeit auf MVP-Niveau – aktuell steht er bei 12 Homeruns und 34 RBIs. Die Boston Red Sox (22–20, +29) werden gefolgt von den Toronto Blue Jays (20–20, -22). Die Blue Jays sind in den letzten 10 Spielen 6-4, kommen aber nicht so recht in Schwung. Die Tampa Bay Rays (18–22, -9) suchen nach Konstanz, besonders auf dem Mound. Die Baltimore Orioles (15–24, -65) bleiben bislang unter den Erwartungen – die Offensive schwächelt, und das Pitching lässt zu viele Runs zu. Am Anfang der Saison dachte man, dass die AL East das Powerhouse der Liga sein wird, allerings hat die NL West ihr da den Rang abgelaufen.

AL Central

Die Detroit Tigers (26–15, +72) sind aktuell das Überraschungsteam der American League und in Woche 19 behaupten sie ihre Spitzenposition in der AL Central. Die Cleveland Guardians (23–17, -17) halten Schritt, auch wenn sie ein negatives Run Differential haben, was normalerweise andeutet dass sie schlechter Spielen als es der Rekord vermuten lässt. Die Kansas City Royals (24–18, +6) spielen konstanter als erwartet, profitieren aber von einer schwächeren Konkurrenz. Die Minnesota Twins (21–20, +19) scheinen sich stabilisiert zu haben (mit starken Spielen, vorallem mit guter Pitching Leistung, gegen die Giants), bleiben aber inkonstant, während die Chicago White Sox (12–29, -35) klar abgeschlagen bleiben.

AL West

Die Seattle Mariners (22–17, +17) führen weiterhin die AL West an, auch wenn sie zuletzt drei Spiele in Folge verloren haben. Ihre Stärke liegt in der Pitching-Tiefe, offensiv fehlt aber noch die Konstanz. Die Houston Astros (20–19, +21) sind nach einem holprigen Saisonstart auf dem Weg zurück zu - man will fast sagen alter - Form, profitieren aktuell von starkem Hitting im mittleren Lineup. Die Oakland Athletics (21–20, -38) und Texas Rangers (20–21, -9) spielen .500er Ball und die Los Angeles Angels (16–23, -65) drohen erneut, eine enttäuschende Saison zu spielen. Hoffentlich kommt Mike Trout bald zurück und kann so eventuell etwas leben in die Bude bringen.

NL East

Die New York Mets (26–15, +67) dominieren die NL East und zeigen in Woche 19 stabile Leistungen in allen Bereichen – besonders das Starting Pitching ist ein echtes Pfund. Die Philadelphia Phillies (24–16, +23) bleiben ihnen dicht auf den Fersen, getragen von einem überragenden Kyle Schwarber, der mit 12 Homeruns, neben Aron Judge, die Rangliste der Homeruns anführt. Die Atlanta Braves (19–21, -2) haben sich berappelt und nähern sich der 500er Marke. Die Washington Nationals (17–24, -54) und Miami Marlins (15–24, -69) bilden aktuell das Tabellenende.

NL Central

In der NL Central übernehmen die Chicago Cubs (23–18, +50) das Kommando. Nach einem überzeugenden Wochenende gegen die Mets (siehe Serien der Woche) wirkt das Team gefestigt. Die St. Louis Cardinals (22–19, +24) machen St. Louis Cardinals sachen und sind schon wieder auf Platz 2 der Division in Schlagweite der Cubs. Die Milwaukee Brewers (20–21, +3) und Cincinnati Reds (20–22, +24) folgen knapp dahinter. Die Pittsburgh Pirates (14–27, -56) bleiben abgeschlagen letzter. Man kann für Paul Skenes nur hoffen, dass es entweder in Pittsburgh besser wird oder er bald zu einem Top team (Dodgers ?) getradet wird.

NL West

Die Los Angeles Dodgers (27–14, +58) sind und bleiben das Nonplusultra im Westen. Trotz vieler Verletzter im Pitching bleiben sie auf Kurs. Nächste Woche soll nun auch Clayton Kershaw wieder in die Rotation zurückkehren, was ihre Sorgen etwas abmildern dürfte. Die San Diego Padres (25–14, +48) und San Francisco Giants (24–17, +35) können bis dato Schritt halten. Während die Padres mit 7-3 aus den letzten 10 Spielen mit den Dodgers Schritt halten können, sind die Giants nun auf einen Östküstentrip und stehen in den letzen 10 Spielen bei 5-5. Die Arizona Diamondbacks (21–20, -2) fallen schon etwas ab. Bei den Colorado Rockies (7–33, -128) ist akutell wirklich Hopfen und Malz verloren; sie haben mit -128 das schlechteste Run differential. Bei 40 Spielen heißt das, dass sie jedes Spiel im Schnitt mit mehr als 3 Runs verlieren... Jetzt hat es auch noch Krys Bryant erwischt und es ist nicht klar ob er sich nochmal von seiner Rückenverletzung erholen wird können.

Serien der Woche

Letzte Woche habe ich drei Serien erwähnt, die es vermutlich lohnt zu verfolgen. Mal sehen wie Serien verlaufen sind:

San Francisco Giants @ Chicago Cubs (2-1)

Spiel 1: Die San Francisco Giants mussten am Montagabend eine deutliche 2:9-Niederlage gegen die Chicago Cubs hinnehmen. Besonders schmerzhaft war ein Homerun von Carson Kelly im sechsten Inning, der eine Fünf-Punkte-Rallye der Cubs einleitete. Insgesamt leisteten sich die Giants vier Errors und fanden sowohl defensiv als auch offensiv kaum ein Mittel gegen das starke Spiel Chicagos.

Spiel 2: Spiel 2 bot eine Menge „Free Baseball“, denn die Partie ging bis ins 11. Inning. Nachdem die Giants im 2. Inning durch eine Unentschlossenheit des Third Basemans der Cubs in Führung gegangen waren und Jung-Ho Lee die Führung im oberen 3. Inning mit einem Homerun ausbauen konnte, kamen die Cubs im unteren 3. Inning durch einen Two-Run-Homerun wieder heran. Die zwischenzeitliche 5:3-Führung konnten sie im unteren 9. Inning mit zwei Outs ausgleichen. Im 11. Inning wurde es dann wild: Die Giants erzielten neun Runs und gewannen das Spiel schließlich doch noch deutlich. Es gab in der MLB-Geschichte nur 4 Spiele in denen es mehr Runs in extra Innings gab (Quelle).

Spiel 3: Robbie Ray baute seine Serie ungeschlagener Starts auf acht aus und führte die Giants mit sechs starken Innings zu einem 3:1-Sieg über die Cubs. Wilmer Flores erzielte ein RBI und verlängerte seine Hit-Streak, während Closer Ryan Walker sich im neunten Inning erfolgreich für Spiel 1 rehabilitierte. Die Giants verbesserten sich damit auf 24–14.

San Diego Padres @ New York Yankees (1-2)

Spiel 1: In einem spannenden Auftaktspiel der Serie konnten sich die Padres knapp mit 4-3 gegen die Yankees durchsetzen. Beide Teams lieferten sich ein enges Duell, bei dem San Diego früh in Führung ging. Die Yankees kämpften sich zwischenzeitlich zurück, doch ein später RBI-Hit von Fernando Tatis Jr. brachte die Entscheidung zugunsten der Gäste.

Spiel 2: Ähnlich wie die Giants in Chicago am selben Tag konnten die Yankees ein starkes Inning hinlegen (10 Runs im 7., inklusive Grand Slam von Austin Wells) und so die Padres 12-3 schlagen.

In Spiel 3 trug Dylan Cease einen No-Hitter (bei 2 Walks und 8 Strikeouts) ins 7. Inning bis Cody Bellinger den No-Hitter mit einem Homerun zum 1-1 beendete. Kurz danach musste er das Spiel mit einer Verletzung (Krampf im Arm) verlassen. Die Yankees konnten das Spiel mit 4-3 im 10. Inning und damit die Serie gewinnen.

Chicago Cubs @ New York Mets (1-2)

Die Chicago Cubs verloren am vergangenen Wochenende ihre Auswärtsserie gegen die New York Mets mit 1:2.

In dieser Serie überzeugten besonders die Pitcher. Clay Holmes zeigte in Spiel 1 eine dominante Leistung über sechs Innings und führte die Mets mit Hilfe einer starken Offensivleistung, darunter vier Homeruns, zu einem 7:2-Sieg. Cubs-Talent Cade Horton glänzte bei seinem MLB-Debüt am Samstag mit fünf Strikeouts in vier Innings und beeindruckte mit einem entscheidenden Changeup gegen Juan Soto, was ihm den 6:5-Sieg einbrachte. Am Sonntag lieferte Mets-Pitcher Griffin Canning an seinem 29. Geburtstag und Muttertag eine starke Leistung mit nur einem zugelassenen Run in sechs Innings ab. Auch wenn er ohne Entscheidung blieb, sorgte die Offensive der Mets im achten Inning für den 6:2-Erfolg, was den gelungenen Abschluss der Serie bedeutete.

Spieler der Woche – Pete Crow-Armstrong

Als Spieler der Woche habe ich mich diese Woche für Pete Crow-Armstrong entschieden. Natürlich, weil er gegen die Giants gespielt hat und weil ich, muss ich zugeben, ihm bisher nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt habe.

Am Mittwoch gegen die Giants erzielte Crow-Armstrong einen RBI-Double, der den einzigen Run der Cubs in einem 3:1-Spiel einbrachte. Und gestern gegen die New York Mets war er einer der wenigen Lichtblicke in der Offensive der Cubs, die insgesamt nur drei Hits verbuchten.

Bis Mitte Mai hatte Crow-Armstrong bereits 5 Home Runs, 10 gestohlene Bases und 15 extra Basehits als erster in der Geschichte der MLB.

Around the League

Die wohl größte Nachricht der Woche kam aus Pittsburgh: Die Pirates trennten sich am Mittwoch überraschend von Manager Derek Shelton, der seit 2020 im Amt war. Nach einem enttäuschenden Saisonstart (14–27) und fehlender Entwicklung trotz vielversprechender Talente zog das Front Office die Reißleine.

Just vor Veröffentlichung des Artikels habe ich gesehen, dass auch die Rockies ihren Manager Bud Black und Bench Coach Mike Redmond entlassen haben. Übernehmen wir Third Base Coach Warren Schaeffer bis zum Ende der Saison. Gestern hatten die Rockies noch ein Spiel gegen die Padres gewonnen, allerdings am Samstag 21-0 verloren. Der Plan hinter all dem ist mir nicht ganz ersichtlich.

Einen fast historischen Moment erlebten Fans der Atlanta Braves am Montag. Pitching-Prospect AJ Smith-Shawver flirtete im Heimspiel gegen die Cincinnati Reds lange mit einem No-Hitter und dominierte bis ins achte Inning. Erst ein harmloser Single von Jonathan India beendete das mögliche Spektakel. Dennoch bleibt ein dominanter Auftritt (8 IP, 1 H, 0 ER, 5 K).

Vorschau auf nächste Woche

Am kommenden Wochenende (16.–18. Mai) steht in der MLB das sogenannte „Rivalry Weekend“ an. Dabei treffen in insgesamt elf Serien klassische Interleague-Rivalen aufeinander, ergänzt durch vier weitere regionale Matchups – darunter Pittsburgh gegen Philadelphia, Colorado gegen Arizona, Detroit gegen Toronto sowie Houston gegen Texas. Besonders stechen natürlich die Duelle in Chicago, New York und Los Angeles hervor. Außerdem treffen die Giants auf die Athletics – was mich natürlich am meisten interessiert. Nächste Woche werde ich dann auf die 3 Serien in Chicago, New York und Los Angeles zurückblicken.

Das war’s für diese Woche – wir lesen uns nächsten Montag wieder, wenn es wieder heißt: "Inside the Dugout – der deutsche MLB-Wochenrückblick!"


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