Die Trade Deadline 2025

Published on 1 August 2025 by Stefan Dillinger

Liebe Baseballgemeinde,

die Trade Deadline 2025 ist Geschichte, es gingen zwar nicht die großen Namen über den Tresen, aber dennoch war viel geboten. Ich muss sagen, dass ich irgendwann den Überblick verloren habe, vor allem am Abend und nachdem ich im Bett war, die Deadline endete ja erst um 24Uhr. Aber in den 48 Stunden vor der Deadline wurden über 50 Trades abgewickelt, allein am Donnerstag 35 Stück. Von Carlos Correas emotionaler Rückkehr nach Houston über Mason Millers blockbuster Deal zu den Padres bis hin zu den Yankees, die ihr komplettes Bullpen umkrempelten, alles war gefühlt dabei.

Besonders faszinierend war, wie sich der Markt entwickelt hat. Während die Starting Pitcher größtenteils sitzen blieben, Sandy Alcantara, Joe Ryan und Dylan Cease wechselten alle nicht den Arbeitgeber, explodierten die Preise für Reliever. Die drei einzigen Top-100 Prospects, die getradet wurden, gingen alle in Deals für Closer und Setup Men über die Theke. Leo De Vries, immerhin die Nummer 3 im System der Padres, wanderte für Mason Miller nach Sacramento.

Die Twins machten unterdessen ihrem Spitznamen "Trade Target Field" alle Ehre und verkauften binnen 24 Stunden zehn Spieler aus ihrem 26-Mann-Roster. Gleichzeitig blieben die Dodgers ihrer Philosophie treu und verzichteten trotz verfügbarer Ressourcen auf große Moves, ein interessanter Kontrast zu AJ Prellers Padres, die erneut All-In gingen.

Ich versuche mal die wichtigsten Trades zusammenzufassen.

Die wichtigsten Trades der Deadline

Padres bekommen Mason Miller und JP Sears von den Athletics

A.J. Preller strikes again! Der GM opferte Leo De Vries (Prospect #3 der gesamten Liga), plus Braden Nett, Henry Baez und Eduarniel Nuñez für den Velocity-König Miller (unter Kontrolle bis 2029) und Starter Sears. Miller könnte zurück in die Rotation wechseln. Ein enormer Preis für enormes Talent.

Astros holen Carlos Correa von den Twins

Der wohl emotionalste Trade der Deadline involviert Carlos Correa, denn er kehrt für praktisch nichts (Matt Mikulski plus Cash) nach Houston zurück und wird Third Base spielen. Die Twins werden den Astros 33M$ für den Rest des Sechsjahresvertrages mit 200M$ Zahlen, den er vor der Saison 2023 unterschrieben hat. Correa musste seine No-Trade-Clause aufheben dafür kehrt er nach Hause zurück.

Mariners bekommen Eugenio Suárez von den Diamondbacks

Seattle holte den Power-Hitter mit 36 Home Runs und .896 OPS für Tyler Locklear, Hunter Cranton und Juan Burgos. Suárez' zweiter Stint in Seattle, beim letzten mal schlug er dort schon 53 Homers in zwei Jahren.

Phillies holen Jhoan Duran von den Twins

Philadelphia verstärkte das Bullpen mit dem Triple-Digit-Werfer (2.01 ERA, 53 K's in 49.1 IP) für Catcher Eduardo Tait (#4 Prospect) und Mick Abel. Duran bringt die Power, die Philadelphia für Oktober braucht.

Yankees bekommen David Bednar von den Pirates

Nach Devin Williams' Struggles holten die Yankees den Two-Time All-Star Closer für Rafael Flores, Edgleen Perez und Brian Sanchez. Bednar hatte eine schwache 2024er Saison, fand aber seine Form zurück (1.70 ERA in seinen letzten 39 Appearances).

Rangers holen Merrill Kelly von den Diamondbacks

Die Texas Rangers antworteten auf die Moves der AL West-Rivalen und sicherten sich Kelly (3.22 ERA) für Kohl Drake, David Hagaman und Mitch Bratt. Ein solider Veteran hinter deGrom und Eovaldi.

Mets bekommen Ryan Helsley von den Cardinals

Die New York Mets verstärkten das Bullpen mit dem Hard-Throwing Closer (3.00 ERA, 41 K's) für Jesus Baez, Nate Dohm und Frank Elissalt. Helsley hatte in seinen letzten 11 Appearances nur einen Earned Run abgegeben.

Blue Jays holen Shane Bieber von den Guardians

Der 2020 Cy Young-Gewinner kehrt nach Tommy John-Surgery zurück und kostet Toronto nur Khal Stephen. Bieber hat eine Player Option für 2026 – ein Steal für die Jays, wenn er gesund bleibt.

Padres bekommen Ryan O'Hearn und Ramón Laureano von den Orioles

Nach dem Miller-Deal blieben die Padres aktiv und holten zwei produktive Bats (O'Hearn: 13 HR, 135 OPS+; Laureano: 15 HR, 145 OPS+) für sechs Prospects.

Yankees holen Ryan McMahon von den Rockies

Anstatt Suárez holten die Yankees McMahon (16 HR, starke Defense) für Griffin Herring und Josh Grosz. Ein günstigerer Deal mit längerer Kontrolle bis 2027.

Mariners bekommen Josh Naylor von den Diamondbacks

Seattle komplettierte ihre Offensive mit Naylor (.807 OPS, 11 HR) für Brandyn Garcia und Ashton Izzi. Ein weiterer wichtiger Baustein für ihre Playoff-Ambitionen.

Red Sox holen Dustin May von den Dodgers

Boston bekam Rotation-Hilfe in May (19 Appearances, 4.85 ERA) für James Tibbs III und Zach Ehrhard. May blieb trotz Injury-History diese Saison gesund.

Rays bekommen Griffin Jax von den Twins

Tampa Bay verstärkte das Bullpen mit dem Elite-Strikeout-Pitcher (unter Kontrolle bis 2027) für Taj Bradley. Jax hatte eine schwächere 2025er Saison, bleibt aber wertvoll.

Yankees holen Camilo Doval von den Giants

Der zweite Closer-Deal der Yankees. Doval (15 Saves, 3.09 ERA, unter Kontrolle bis 2028) für vier Prospects. New York hat jetzt eine der tiefsten Bullpens der Liga.

Mets bekommen Tyler Rogers von den Giants

Der Submarine-Pitcher (1.80 ERA in 53 Appearances) ging für José Buttó, Blade Tidwell und Drew Gilbert nach New York. Rogers' unkonventioneller Stil als weiterer Bullpen-Baustein.

Drei-Team-Trade: Reds, Rays, Dodgers

Komplexer Deal: Reds bekommen Zack Littell, Rays holen Hunter Feduccia und Brian Van Belle, Dodgers sichern sich Adam Serwinowski, Paul Gervase und Ben Rortvedt.

Phillies holen Harrison Bader von den Twins

Philadelphia komplettierte ihr Outfield mit dem rechtsschlagenden Bader (12 HR, .778 OPS) für Hendry Mendez und Geremy Villoria.

Mets bekommen Cedric Mullins von den Orioles

Center Field-Upgrade in Mullins (.229 AVG, 15 HR, 14 SB) für Anthony Nunez, Raimon Gomez und Chandler Marsh.

Reds holen Ke'Bryan Hayes von den Pirates

Gold Glove Third Baseman Hayes (.236 AVG, schwache Offense) für Sammy Stafura und Taylor Rogers. Defense first für Cincinnati.

Yankees bekommen José Caballero von den Rays

Mitten im Spiel! Caballero (34 SB, Versatility) wechselte einfach das Dugout für Everson Pereira. Speed und Flexibilität für New York.

Das Fazit

Die Seattle Mariners stechen als klare Sieger hervor. Jerry Dipoto holte mit Eugenio Suarez und Josh Naylor die beiden besten verfügbaren Hitter, ohne dabei einen einzigen Top-10-Prospect abzugeben. Diese Trades verwandeln Seattle schlagartig in eines der gefährlichsten Lineups der Liga, mit Cal Raleigh und Suarez haben sie nun das beste Home Run-Duo der AL. Nach jahrelanger Zurückhaltung der Ownership ging Dipoto endlich aufs Ganze.

Die San Diego Padres überraschten alle mit dem Trade ihres Top-Prospects Leo De Vries für A’s Closer Mason Miller. Statt zu verkaufen, verdoppelten sie ihre Einsätze und holten zusätzlich Ryan O’Hearn, Ramon Laureano und Freddy Fermin. Ihr Bullpen ist nun praktisch unschlagbar für die Playoffs, genau der Typ Team, gegen den niemand im Oktober spielen möchte. Damit sind wohl auch die Giants aus dem Rennen in der National League, denn die Padres halten aktuell die 3. Wild Card.

Die Minnesota Twins werden ihre Fans wohl kaum verzeihen können. Zehn Spieler vom 26-Man-Roster wurden getradet, darunter Carlos Correa, Jhoan Duran und Griffin Jax. Das Signal ist eindeutig: Wir sind billig und kümmern uns nicht ums Gewinnen. Was als vielversprechende Ära mit 101 Siegen 2019 begann, endet nun in einem kompletten Ausverkauf, der Rebuild eingeleitet und die Rückkehr in die Playoffs könnte Jahre dauern.

Die Detroit Tigers enttäuschten trotz ihrer komfortablen Führung in der AL Central. Mit einem der besten Farm Systems der Liga hätten sie durchaus Impact-Moves machen können, begnügten sich aber mit marginalen Verbesserungen wie Chris Paddack und Charlie Morton. In einer so offenen AL eine verpasste Chance, mal sehen wie sich das noch auswirken wird, aktuell sind sie ja nicht so gut drauf. Vielleicht gibt es den verbliebenen Spielern aber auch wieder mehr Selbstvertrauen, da sie wissen dass von nun an auf sie gesetzt wird.

Normalerweise werden beim Trade Deadline kaum Top-50- oder Top-100-Prospects abgegeben, weil die Front Offices das langfristige Risiko scheuen. Doch die Athletis nutzten San Diegos Aggressivität aus und sicherten sich mit dem 18-jährigen Shortstop Leo De Vries, dem Nummer-3-Prospect von MLB Pipeline, ein enormes Zukunftstalent für ihre junge, aufstrebende Offensive.

Erstaunlich ruhig blieben auch die Red Sox und Guardians, wobei es bei den Guardians wohl gerade größere Probleme gibt (mehr dazu am Montag). In der National League haben die Reds und Cardinals (3.5 und 5.5 Spiele zurück in der Wildcard) auch nicht viel gemacht. Aber ihre Position in Wildcard und Division (8 und 10 Spiele hinter Cubs und Brewers) wird wohl als aussichtslos bewertet. Auch bei den Giants wurden mit Doval, Yastrzemski und Rogers verdiente und beliebte Spieler für Prospects veräussert.

Das war’s für den Blick auf die Trading Deadline – wir lesen uns nächsten Montag wieder, wenn es wieder heißt: Inside the Dugout – der deutsche MLB-Wochenrückblick!

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