Rückblick auf die Wildcard Series in der MLB
Liebe Baseballgemeinde, willkommen zum Rückblick auf die Wildcard Series in der Major League Baseball.
Wildcard Series
Tigers @ Guardians (2-1)
Am Dienstag ging es mit dem ersten Playoffspiel 2025 los, die lang erwartete Postseason konnte also starten. Die Detroit Tigers, #3 seed, traten gegen die Cleveland Guardians, WC #3, an. Detroit brachte sein Ace, Tarik Skubal, auf de Mound und hoffte, dass das Lineup gleich zu Beginn für die nötige Unterstützung sorgne konnte. Auf der anderen Seite standen die Guardians mit Rookie-Manager Vogt, der keine Angst vor riskanten Moves hat und sogar Prospect Chase DeLauter für die Serie in den Roster berief. Im Starting-Pitching lagen die Tigers klar vorne, die Regular Season Serie ging aber mit 8-5 and die Guardians.
Spiel 1 - 3:1 Tigers
Spiel 1 hatte alles, was Playoff-Baseball ausmacht. Tarik Skubal legte ein absolutes Meisterstück hin, dominierte mit 14 Strikeouts und ließ Cleveland keine Chance. Er stellte damit außerdem den von Joe Coleman in Spiel 3 der ALCS 1972 aufgestellten Rekord der Tigers für ein einzelnes Spiel in der Postseason ein und wurde zum 14. MLB-Pitcher, der in einem Postseason-Start 14 Strikeouts erzielte. Zuletzt gelang dies Gerrit Cole für Hinchs Astros in der ALDS 2019. Die Tigers nutzten in der Offensive ihre Chance dann im siebten Inning, als ein Sac Bunt und ein Error der Guardians den entscheidenden Run über die Platte brachten. Am Ende stand dann ein 2–1 für Detroit in Spiel 1 der Serie, was die Guardians für Spiel 2 schon unter Zugzwang setzte.
Spiel 2 - 6:1 Guardians
Und die Guardians konnten diesem Druck im zweiten Spiel standhalten, zwar hatten die Tigers lange Zeit die Chance, die Serie vorzeitig zu entscheiden, doch die Offense ließ Casey Mize und den Bullpen im Stich, denn sie gingen 2-20 mit Runners in Scoring Position. Im vierten Inning schien Detroit in Führung zu gehen, aber eine Challenge overturnte den Call an Third Base und nahm ihnen zwei Runs wieder weg. Das achte Inning wurde dann zum Albtraum für Detroit. Troy Melton und Brant Hurter kassierten fünf Runs, darunter Homers von Brayan Rocchio und Bo Naylor. Für Cleveland brillierte das Bullpen mit 4.1 scoreless Innings. Der oben erwähnte Rookie, Chase DeLauter, zeigte trotz eines frühen Errors drei starke At-Bats in seinem Debut.
Spiel 3 - 6:3 Tigers
Die Tigers eliminierten die Guardians im entscheidenden Game 3 mit 6-3 und sicherten sich die Wild Card Series 2-1. Nach dem 6-1-Debakel in Game 2, bei dem Detroit franchise-record 15 Runners stranded ließ (1-for-15 mit RISP), konnten sie das Momentum wieder auf ihre Seite bringen. Jack Flaherty lieferte solide 4.2 Innings ab und erlaubte nur einen Run. Der gebürtige Ohioaner Dillon Dingler brach im sechsten Inning das 1:1 mit einem 401-Fuß-Solo-Homer. Sein go-ahead Homer machte ihn zum dritten Tigers-Rookie der einen entscheidenden Postseason-Homer schlagen konnte. Ein explosives und entscheidendes siebtes Inning mit vier Runs besiegelte Clevelands Schicksal. Die Guardians-Offense konnte nicht an den finalen Regular Season-Stretch anschließen und Kwan und Manzardo gingen kombiniert 2-for-23 in der Serie.
Die Tigers müssen nun ab Samstag in der Division Series gegen die Mariners ran.
Padres @ Cubs (1-2)
In chronologischer Reihenfolge der Startzeiten trafen dann die Padres und Cubs in Wrigley Field aufeinander. San Diego's Offensive mit Fernando Tatis Jr., Jackson Merrill & Co. lief im September richtig heißt, doch der Pitching-Staff konnte da nicht mithalten, besonders First Inning Runs und Homeruns bereiteten ihnen Probleme. Chicago dagegen schloss die Saison durchwachsen ab. Die prognostizierten Pitchings Matchups waren: Boyd gegen Pivetta im Game 1, Imanaga & Cease in Game 2.
Spiel 1 - 3:1 Cubs
Spiel 1 ging dann für die Padres gründlich daneben. Sie kamen offensiv kaum in Fahrt und ließen Chancen liegen. Dann kam der Nackenschlag im fünften Inning, als back-to-back Home Runs von Suzuki und Happ die Cubs in Führung brachten und das Momentum auf ihre Seite brachten. Bei den Padres fehlte der Punch, ihre Leistungsträger wie Tatis Jr. oder Machado blieben blass.
Spiel 2 - 3:0 Padres
Die Padres konnte ihre Niederlage vom Dienstag in Spiel zwei ausmerzen und erzwangen mit einem dominanten 3:0-Sieg Game 3 und hielten ihre Postseason-Hoffnungen so am Leben. Dylan Cease lieferte mit drei Hits, ein Walk, fünf Strikeouts, 0ER über 3.2 Innings einen soliden Start ab wurde dann aber vom Bullpen abgelöst. Die Cubs-Offense (Platz 15, 98 wRC+) kam gegen die Padres-Pitching-Maschinerie nicht in Tritt und brachte lediglich vier Hits zustande. San Diego ging früh durch einen spektakulären double-steel von Fernando Tatis Jr. und Luis Arraez mit anschließendem Sacrifice Fly von Jackson Merrill in Führung. Im fünften Inning schlug Manny Machado mit einem Two-Run-Homer gegen Shōta Imanaga zum 3:0 zu, was eine Vorentscheidung war. Der Cubs-Bullpen hielt mit vier scoreless Innings dagegen, doch offensiv blieb Chicago komplett unsichtbar. Mason Miller (5 Strikeouts über 1.2 Innings) und Robert Suarez brachten das Spiel für San Diego nach Hause. Nico Hoerner hatte im achten Inning noch eine Chance auf einen Extra-Base-Hit, doch Tatis raubte ihm mit einem spektakulären Leaping Catch jede Hoffnung.
Spiel 3 - 3:1 Cubs
Die Cubs eliminierten die Padres in Game 3 mit 3:1 und sicherten sich die Wild Card Series 2-1. Yu Darvish geriet früh in Schwierigkeiten, im zweiten Inning lud er die Bases und erlaubte RBI-Hits an Pete Crow-Armstrong sowie einen Bases-loaded Walk an Dansby Swanson für eine 2:0-Führung. Michael Busch, Regular-Season-Leader mit 34 Homern, konnte im siebten Inning mit einem Solo-Shot die Führung auf 3:0 ausbauen. San Diegos Top-of-the-Order blieb kalt, denn Tatis Jr., Arraez und Machado gingen kombiniert 0-for-11. Jackson Merrills Solo-Homer im neunten verkürzte dann noch auf 3:1 und tatsächlich wurde es nochmal spannend. 2 HBP später stand der tying-run der Padres auf einmal in scoring Position doch Crow-Armstrongs Catch mit zwei Outs beendete die Saison der Padres. Chicago trifft nun auf Milwaukee in der NLDS.
Red Sox @ Yankees (1-2)
Die wohl spektakulärste Serie der Wildcard-Runde war Yankees vs. Red Sox in der Bronx. Die Yankees liefen zum Ende der Saison heiß und haben die beste Bilanz seit August mit zuletzt acht Siegen in Serie. Boston kontert mit Garrett Crochet in Game 1 gegen Max Fried, ein Lefty-Duelle mit Brisanz. Die Saisonserie ging mit 9-4 an die Red Sox, doch die Yankees holten zuletzt zwei von drei gegen die Sox. Die Red Sox setzen auf ihr tiefes Bullpen mit Whitlock & Chapman, und hoffen auf Produktion in der Offense. Für die Yankees gilt, wie fast immer: World Series or Bust, ein Sieg gegen Boston kann nur der Anfang sein.
Spiel 1 - 3:1 Red Sox
Spiel 1 lieferte dann auch das versprochene Playoff-Drama. Garrett Crochet war überragend, stellte 7,2 Innings lang das Lineup der Yankees kalt, gab nur ein Run ab und sammelte 11 Strikeouts ohne Walk. Boston schlug dann im siebten Inning mit einem clutch Hit von Yoshina zu, der den Tie-Breaker brachte, dazu lieferte Bregman noch einen Insurance-Run. Den Schlusspunkt setzte dann Chapman im neunten Inning. Zuerst lies er drei Hits zu, bevor er dann Stanton, Chisholm und Grisham per Strikeout ins Dugout zurück schickte. Max Fried hatte einen großartigen Start, ließ in 6,1 Innings nichts zu, doch das Yankees-Bullpen konnte die Red Sox nicht in Schach halten. Damit standen die Yankees mit dem Rücken zur Wand.
Spiel 2 - 4:3 Yankees
Die Yankees erzwangen mit einem 4:3-Sieg das entscheidende Game 3 und hielten ihre Saison am Leben. Carlos Rodón lieferte einen soliden, aber wackeligen Start (6.0 IP, 2 ER), während Brayan Bello bereits nach 2.1 Innings vom Mound musste. In der Post-Season gehen die Uhren etwas anders und so war es eine aggressive Entscheidung von Alex Cora, die nach hinten losging. Ben Rice eröffnete mit einem First-Pitch-Homer zum 2:0, doch Trevor Story brachte Boston mit einem Two-Run-Single zurück und egalisierte später mit einem Solo-Shot zum 3:3. Das achte Inning brachte dann die Entscheidung, denn Jazz Chisholm Jr. erkämpfte sich einen Walk, bevor Austin Wells einen RBI-Single down the Line schlug. Chisholm scorte in einem spektakulären Play von First Base zum Go-ahead-Run. Der Yankees-Bullpen hielt mit neun Outs stand, David Bednar sicherte seinen ersten Playoff-Save.
Spiel 3 - 4:0 Yankees
Die Yankees eliminierten die Red Sox in Game 3 mit 4-0 und sicherten sich die Wild Card Series 2-1. Sie sind damit das erste Team in der 3-Game-Wildcard-Era dem es gelang, die Serie noch zu gewinnen, obwohl sie Spiel 1 verloren hatten. Rookie Cam Schlittler lieferte eine historische Postseason-Debut-Performance ab mit acht scoreless Innings und Franchise-Record 13 Strikeouts. Dabei übertraf er Legenden wie Righetti und Ruffing. Seine Fastball-Velocity blieb konstant bei über 100 Meilen. Das vierte Inning entschied dann das Spiel als Bostons Defense kollabierte, mit Errors von Abreu/Rafaela und Lowe, während die Yankees gekonnt Small ball spielten. Bellinger, Rosario, Volpe und Wells produzierten vier Runs gegen Rookie Connelly Early (3.2 IP, 4 R). Bostons Offense dagegen ging 0-for-27 mit Runners in Scoring Position in der Serie, so wird es natürlich schwierig eine Serie zu gewinnen.
Die Yankees müssen nun nach Toronto zur ALDS.
Cincinatti Reds @ Los Angeles Dodgers (0-2)
Die Dodgers starteten ihre Titelverteidigung gegen die Reds zu Hause in Los Angeles. Die Reds haben große Schwächen gegen Linkshänder. Ein Problem, das sie in dieser Serie bitter spüren könnten. Dennoch liegt ihre einzige Chance darin dass sie die Underdogs sind und ohne Druck aufspielen können. Los Angeles will mit erfahrenem Lineup und Home Field Advantage durchstarten, die Wildcard-Serie ist für sie nur der erste Schritt.
Spiel 1 - 10:5 Dodgers
Spiel 1 zwischen den Dodgers und Reds war ein Offensivspektakel, denn Teoscar Hernández und Shohei Ohtani schlugen jeweils zwei Home Runs und zündeten damit früh das Offensivfeuerwerk. Blake Snell dominierte auf der defensiven Seite mit sieben Innings, neun Strikeouts und nur zwei Runs. Die Reds revanchierten sich im achten Inning, als das Dodgers-Bullpen schwächelte und vier Walks und drei Runs zuließen. Doch letztendlich war das der frühe Vorsprung der Dodgers zu groß um nochmal richtig Spannung aufkommen zu lassen und die Dodgers gewannen souverän mit 10:5.
Spiel 2 - 8:4 Dodgers
Die Dodgers komplettierten den Sweep mit einem 8:4-Sieg in Game 2 und beendeten Cincinnatis Saison nach 2 Spielen. Yoshinobu Yamamoto dominierte mit 6.2 IP, neun Strikeouts und nur zwei unearned Runs damit verlängerte er seinen Streak auf 24 consecutive scoreless Innings. Er warf Career-High 113 Pitches, nachdem er im September bereits 112 und 108 geworfen hatte. Die einzigen Reds-Runs resultierten aus einem Teoscar Hernández Error im zweiten Inning. Mookie Betts lieferte in der Offense mit vier Hits, darunter drei Doubles (tied Dodgers Postseason Record), und drei RBI. Das untere Dritte des Lineups mit Kiké Hernández, Miguel Rojas, Ben Rortvedt ging combined 6-for-11. Cincinnati dagegen verschenkte dreimal Bases-Loaded-Situationen ohne einen einzigen Run zu scoren.
Die Dodgers gewannen also, wie erwartet, die Wildcard-Serie und müssen nun nach Philadelphia zum Matchup gegen die Phillies.
Around the League
Auch neben den Playoffs geschah eine Menge: Die Giants entlassen Bob Melvin, Pete Alonso Opt-Out, Twins feuern Coach, Bruce Bochy kehrt nicht für die Rangers zurück, Angels feuern Ron Washington und vermutlich wird Albert Pujols neuer Manager und auch die Braves trennen sich von ihrem Manager. Dazu werde ich aber am Montag nochmal einen gesonderten Artikel veröffentlichen.
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